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Bericht 2010/2011

Zusammenfassung 2010 - 2011
 
Es handelt sich hier um ein Gemeinschaftsprojekt für eine "in situ" (lat. für „am (Ursprungs- Ort“, „am Platz“, „an Ort und Stelle“)  Mangroven Erhaltungs-Initiative im Nordwesten der Palk Bay Küstendörfer. Dieses Projekt besteht im Wesentlichen aus der Mangrovenaufzucht in Baumschulen, der Förderung der natürlichen Mangrovenstandorte,  der Förderung des Umweltbewusstseins der Dorfgemeinschaften (Umweltbildung) und einer damit verbundenen Verbesserung der Lebensgrundlagen der Fischerfamilien vor Ort.

Dieser Bericht beschreibt im Detail, wie die finanzielle Unterstützung von Marubis angewendet wurde. Die Fördermittel wurden ausschließlich für Mangroven-Renaturierungsmassnahmen eingesetzt. Dazu gehörten die notwendige Feldarbeit wie das Einzäunen der Aufforstungsflächen, die Aufzucht der Sämlinge und das Einpflanzen und die Betreuung der Restaurierungflächen vor Ort im Gebiet der Agni Mündung und der Ambuliar Mündung.

 
Das Konzept dieses Projekts ist die ökologische Mangroven-Restaurierung. Das bedeutet, das es nicht nur um die Wiederherstellung der ehemaiolgen Mangrovenwälder geht, sondern auch um die Rückkehr und Wiederansiedlung der hier ehemals vorhandenen Tier- und Pflanzenarten.

 

Obwohl es viele Jahre dauern wird und wir über lange Zeit kontinuierlich unsere Bemügungen und die Feldarbeit fortsetzen müssen, konnten wir in den renaturierten Projektgebieten erste Erfolge nachweisen. Dieses Jahr dienen die Mangroven-Renaturierungsflächen von Velivayal (gefördert durch MARUBIS e.V.)  als Vorzeigeflächen für die Ausbildung im Palk Bay Center, um bei den Schülern und der Bevölkerung das Bewusstsein für ihre Umwelt zu wecken.

 

Mangrove Field Work 2010-2011
Die Mangroven Feldarbeit besteht aus folgenden Schritten,
1. Einzäunen der Mangroven-Renaturierungsflächen
2. Kanal-Wartung
3. Mangrovensamen sammeln
4. Mangroven-Baumschule
5. Mangrovensetzlinge verpflanzen

6. Überwachung des Wachstums

 

1. Einzäunen der Mangroven Renaturierungsflächen
Mit dem Errichten der Zäune werden die Dorfbewohner mit in das Projekt eingebunden. Die Dorfbewohner arbeiten für die Mangroven-Restaurierung und erhalten damit ein zusätzliches Einkommen. Es verhindert zudem, das Viehweiden auf den Flächen angelegt werden und fordert von der Dorfgemeinschaft die Übernahme von Verantwortung für das Projekt.

 

Wir verwenden eine stachelige, exotische Pflanze namens "Prosopis juliflora" zum Schutz der Mangroven, indem wir sie als lebendes Zaunmaterial einsetzen.  Die Zaunreparaturen und der Unterhalt aller unserer  Mangroven- Renaturierungsflächen werden jährlich in der Vor-Monsun-Saison durchgeführt.

 

2. Kanal Wartung
Die Mangroven wachsen im Rückstaubereich des Agni- und Ambuliarfluß- Mündungsgebietes . Aufgrund gestiegener Sedimentation in den Seitenarmen der Flussmündungen werden diese von dem Hauptstrom abgeschnitten.

 

Es  kommt dann in den Kanälen und Seitenarmen zu erhöhten Salzgehalten und pH-Werten sowie Sauerstoffmangel im Mangrovengebiet, was in der Folge zu ungünstigen Bedingungen für die Samenverbreitung und einer geringeren natürliche Mangrovenreproduktion führt.
 

Vor diesem ökologischen Hintergrund haben wir dieses Problem in unseren Mangroven-Renaturierungsflächen gelöst, indem wir die Blockaden in den Kanälen jährlich ausräumen und den ungehinderten Zu- und Abfluss des Wassers pflegen. Die Kanäle wurden miteinander verbunden, so dass die hohen Pegelschwankungen zwischen Ebbe  und Flut das Wasser alle sechs Stunden in die von Mangroben bewachsenen Kanäle drücken. Diese kontinuierliche Umkehrströmung des Wassers verhindert eine weitere Sedimentation.

 

Mangroven-Samen wurden aus dem benachbarten natürlichen Waldgebieten und auch von Pflanzen an der Küsten gesammelt. Die Samen der Mangrovenart "Avicennia marina" sind die vorherrschende Mangrovenart in dieser Gegend. Lokale Fischerfamilien wurden an der Samensammlung beteiligt. Die gesammelten Samen werden in drei Qualitätskategorien eingeteilt und nur die besten Samen können für die Mangroven-Baumschule verwendet werden, da sonst die Erfolgsquote zu gering ist.

 

Mangroven-Baumschule (Aufzucht und Entwicklung)
Die Mangroven-Baumschule kann aufgrund der riesigen Flächen immer nur einen kleinen Prozentsatz zu unseren Restaurierungsarbeiten beitragen. Das Projekt ist so ausgelegt, dass überwiegend auf die natürliche Regeneration der Mangroven gesetzt wird, wenn sie einmal etabliert sind bzw. noch Restbestände vorhanden sind.  Allerdings ist ein Teil der Renaturierungsflächen  ungeeignet für die natürliche Regeneration aufgrund schwieriger Bedingungen für die natürliche Samenverbreitung. Daher haben wir die Anzahl der aufgezogenen Mangroven-Sämlinge auf 10.000  Stück  erhöht, die in 2010-2011 in die Renaturierungsflächen gepflanzt wurden.

 

 

Mangroven Verpflanzung
Die Mangrovenpflanzung kann nur in bestimmten günstigen Jahreszeiten erfolgen. Die Mangroven-Sämlinge benötigen anfangs sehr viel Wasser, daher kultivieren wir sie in den ersten sechs Monaten in unserer Baumschule. 

 
Die vorgezogenen Sämlinge wurden dann im Oktober 2011 (Monsun) gepflanzt.  Die saisonalen Regenfälle werden ausreichend Feuchtigkeit für die Setzlinge in den nächsten fünf Monaten bieten, so dass sie rasch weiter wachsen und stark genug werden, um die nachfolgenden regenärmeren Zeiten zu überstehen. Dieses Projekt wurde zusammen mit der OMCAR Foundation,  Deepwave e.V. und MARUBIS e.V. realisiert.

 

Übersetzung: Torsten Sause

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Kontakt Marubis

 

Mariner Arten- und Biotopschutz e.V.
c /o Stefan Schäfer
Zum Biegeberg 4
34599 Neuental - Waltersbrück
Deutschland

 

Stefan Schäfer

 

 

 
 
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