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Labroides dimidiatus - (Gemeiner) Putzerlippfisch

Als Nachzucht erhältlich: Nein, allerdings wurden schon mehrfach Nachzuchtversuche unternommen.

Schwierigkeitsgrad: 5
Erläuterungen siehe unten

Hauptfutter:
Hauptnahrungsquelle im Meer lebender Putzerlippfische sind sicherlich die Ektoparasiten und Schleimhautabsonderungen (mucus) der Tiere, die von ihnen geputzt werden, sowie Zoobenthos, also am Boden lebende Kleinstorganismen.
In Aquarien lassen sie sich meist problemlos mit feinen (angereicherten) Frostfuttersorten, oder auch hochwertigem Trockenfutter ernähren.

Geschlechtsunterschiede: keine eindeutigen bekannt, Jungtiere sind immer weiblich. Gelbfärbungen deuten nicht sicher auf männliche Tiere hin, da es sich hierbei auch um lokale Farbvarianten handeln kann.

Für Gesellschaftsbecken geeignet: ja

Innerartliche Haltung: (siehe Besonderheiten)

  • Einzelhaltung: möglich, aber nicht empfohlen
  • Paarhaltung: empfohlen
  • Gruppenhaltung: nicht empfohlen


Lebensraum: riffverbunden, sehr aktiv und neugierig, Der Riffabschnitt, an dem Putzerlippfische leben, ist für andere Tiere quasi eine Putzerstation, wo selbst von äußerst räuberischen Tieren keine Gefahr droht.

Aquariengestaltung: Riffaufbau mit viel Schwimmraum und Versteck- bzw. "Inspektions"-Möglichkeiten

BESONDERHEITEN:

Leider werden auch Putzerlippfische sehr häufig als so genanntes „Problemlösertier“ empfohlen, weil die Putzeigenschaften dabei helfen den Besatz parasitenfrei zu halten. Allerdings führt gerade diese Eigenschaft dazu, dass die Putzkandidaten sich schnell belästigt fühlen, übermäßig gestresst werden und den kleinen Helfer sogar jagen, was in der Natur niemals vorkommen würde. Oftmals sucht dieser dann das Weite - auch über den Beckenrand hinaus. Das Springen dieser Tiere ist dann auch die häufigste Todesursache und deshalb empfehlen wir unbedingt einen Springschutz. Zudem kommt es oft vor dass der Fisch ohne erkennbaren Grund (Fressfeind o.ä.) einfach "verschwindet". Warum genau, ist noch weitestgehend ungeklärt. Da zudem viele Halter berichten, dass L. dimidiatus schon nach wenigen Monaten, meist sogar nur einige Wochen nach dem Einsetzen bereits verstorben ist, möchten wir dieses Tier als "sehr schwer haltbar" einstufen.

Als Ursache für das scheinbar übermäßige Putzverhalten kommen zwei Dinge in Frage:

  • Es wird häufig vergessen, dass das Putzen ein natürliches Fressverhalten der Lippfische ist und der Besatz bzw. der Parasitenbefall an diesen in einem normalgroßen Heimaquarium in den seltensten Fällen dafür ausreicht den Lippfisch zu sättigen. So ist er den ganzen Tag auf der Suche nach Futter und in zu kleinen Becken trifft er dann natürlich immer wieder auf die gleichen Tiere.
  • Der zweite Punkt ist, dass der Riffabschnitt, in dem Putzerlippfische in der Natur leben, also die Putzerstation, meist um ein vielfaches größer ist als unsere Aquarien und somit das komplette Becken als eigenes Revier (Putzerstation) angesehen wird. Den anderen Tieren bleibt also keine Rückzugsmöglichkeit.


Deshalb empfehlen wir im Hinblick auf die geeignete Gesellschaft (große Doktorfische u. ä.) und mögliche Rückzugsmöglichkeiten für die Putzkandidaten eine Mindestbeckengröße von 1000 Liter für ein Paar.

Labroides dimidiatus ist ein protogyner Hermaphrodith, also ein Folgezwitter, der bei Geschlechtsreife zuerst die weiblichen Geschlechtsorgane ausbildet. Theoretisch ist es möglich einen Harem zu pflegen, da sich in einer Gruppe immer das dominanteste Tier zu einem Männchen ausbildet. Praktisch ist das aber wegen der der oben genannten Gründe nicht empfehlenswert und man sollte sich für eine Paarhaltung entscheiden. Wichtig ist hier möglichst junge Tiere zusammen einzusetzen, oder einem Einzeltier ein wesentlich kleineres Jungtier zuzusetzen. Allerdings gelingt die Verpaarung nicht immer und sollte erfahrenen Haltern vorbehalten bleiben. Für die geselligen, immer neugierigen und sehr aktiven Putzerfische ist die soziale Interaktion fast überlebenswichtig, deshalb sollte auf Einzelhaltung wenn möglich verzichtet werden.

Des öfteren wird berichtet, dass Putzerlippfische sich an Tridacnen "vergreifen". Wir gehen davon aus dass die Tiere die Pigmentierung der Muscheln für Parasiten halten und in Ermangelung anderer Putzmöglichkeiten hier ihrem natürlichen Verhalten nachgehen. Das gleiche gilt natürlich auch für Fische und andere Tiere mit entsprechender Zeichnung (zum Beispiel: canthigaster sp.).

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Einteilung Schwierigkeitsgrad:
1 = einfach zu halten für Korallenbecken
2 = bedingt für Korallenbecken geeignet
3 = nur für Fischaquarien, oder starker Räuber
4 = nur für Fortgeschrittene
5 = nur nach ausführlicher Beratung, sehr schwer haltbar
6 = Artaquarium, besondere Fachkenntnis
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Zu erwartende Endgröße: bis zu 12 cm

Allgemein empfohlenes Mindest-Beckenvolumen: 1000 Liter (siehe Besonderheiten)

 

(Gemeiner) Putzerlippfisch

© Michael Mrutzek

 

(Gemeiner) Putzerlippfisch

© Dietmar Schauer

 

(Gemeiner) Putzerlippfisch

© Dietmar Schauer

 

Die hier nachzulesenden Haltungsempfehlungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und haben keinerlei wissenschaftlichen Hintergrund.
Sie sind das Resultat einer Datensammlung aus den Berichten von meerwasserforum.info und spiegeln die heute allgemein gültige Meinung über die optimale Pflege des Tieres wider.

 

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