Pterapogon kauderni - Banggaii-Kardinalbarsch

BITTE BEACHTEN!


Wahrscheinlich die erste Fischart, welche durch die Aquaristik zu einer bedrohten Art wurde. Durch ihr kleines Verbreitungsbegiet und ihre Popularität bei den Aquarianern ist diese Art innerhalb von nicht einmal 15 Jahren auf die „Rote Liste der bedrohten Arten“ aufgenommen worden.
Das Verbreitungsgebiet ist theoretisch ca. 5500 km² groß aber da geschützte Buchten als Lebensraum bevorzugt werden, reduziert sich das Verbreitungsgebiet auf etwa 32 Inseln mit einer Fläche von ca. 30 km² [KoralleNr. 54, Dezember 2008/Januar 2009]. Die Population wird noch auf etwa 2,2 Millionen Tiere geschätzt, wobei ein jährlicher "Bedarf" von etwa 1 Mio Individuen besteht.


Als Nachzucht erhältlich:
Ja, diesen ist auch aufgrund der akuten Gefährdung des Bestandes in der Natur Vorrang zu geben. Da eine Aufzucht dieser Maulbrüter relativ einfach ist, kann eigentlich auf Naturentnahmen für Aquaristikzwecke vollständig verzichtet werden. Link zur Marubis-Nachzuchtenliste

Schwierigkeitsgrad: 1
Erläuterungen siehe unten

Hauptfutter:
Artemia, Artemianauplien, Bosmiden, Frostfutter (große Sorten), Krill, Lobstereier, Mückenlarven, Staubfutter, wobei die Gewöhnung an Trockenfutter nicht immer gelingt

Geschlechtsunterschiede:
Die Geschlechter können bei ausgewachsenen und gut genährten Tieren unterschieden werden.
Bei der Geschlechtspapille (Urogenitalpapille) handelt es sich um zwei schwarze Stacheln, die sich hintereinander zwischen Bauch- und Afterflosse befinden. Beim Männchen ist der erste Stachel etwa doppelt so dick wie der zweite. Beim Weibchen sind beide Stacheln sehr dünn, wobei der erste Stachel deutlich kürzer als der zweite Stachel und oftmals kaum zu sehen ist.

Für Gesellschaftsbecken geeignet:
ja

Innerartliche Haltung:

  • Einzelhaltung: möglich, aber nicht empfohlen (siehe Besonderheiten)
  • Paarhaltung: empfohlen (siehe Besonderheiten)
  • Gruppenhaltung: nur Jungtiere lassen sich in Gruppen halten, mit zunehmendem Alter werden sie aber gegen Artgenossen aggressiver und es bleibt ein Paar übrig.


Lebensraum:
Stehen die meiste Zeit an einer Stelle, vor allem Jungtiere ziehen sich bei Gefahr in die Stacheln von Diademseeigeln oder verzweigten Korallen (z.B. Acropora) oder in die nähe von Anemonen zurück.

Aquariengestaltung:
Überhänge und verzweigte Korallen, welche zum Rückzug bei Gefahr dienen können.

BESONDERHEITEN:
- In der Natur sind die Tiere dämmerungsaktiv, gewöhnen sich aber im Aquarium ziemlich schnell auch an die normalen Fütterungszeiten.

- Zählt zu den am einfachsten züchtbaren Korallenfischen.
Link zur Marubis Zuchtanleitung

- Die Nachzucht des Pterapogon kauderni ist auch für den normalen Aquarianer ohne viele Umstände möglich. Das männliche Tier nimmt den befruchteten Eiballen in seinem Maul auf und entlässt die fertig entwickelten Jungtiere nach 27-29 Tagen aus diesem wieder. In der Zeit dieser Brutphase nimmt das Männchen keine Nahrung auf, hier ist auf einen guten Ernährungszustand zu achten. Die Jungtiere besitzen bereits die Größe, dass sie mit Artemianauplien in einem separaten Aquarium aufgezogen werden können, wobei auch schon von erfolgreichen Aufzuchten in Technikbecken/Refugien berichtet wurde.

- Den Nachzuchten können Attrappen von Seeigeln wie zum Beispiel Toilettenbürstenaufsätze oder Tischtennisbälle mit eingearbeiteten Kabelbindern zum Schutz und als Rückzugsmöglichkeit angeboten werden.


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Einteilung Schwierigkeitsgrad:
1 = einfach zu halten für Korallenbecken
2 = bedingt für Korallenbecken geeignet
3 = nur für Fischaquarien, oder starker Räuber
4 = nur für Fortgeschrittene
5 = nur nach ausführlicher Beratung, sehr schwer haltbar
6 = Artaquarium, besondere Fachkenntnis
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Zu erwartende Endgröße:
8-10 cm

Allgemein empfohlenes Mindest-Beckenvolumen/Liter:
150-200 Liter

 

Kardinalbarsch

© Ruedi Furter

 

Die hier nachzulesenden Haltungsempfehlungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und haben keinerlei wissenschaftlichen Hintergrund. Sie sind das Resultat einer Datensammlung aus den Berichten von meerwasserforum.info und spiegeln die heute allgemein gültige Meinung über die optimale Pflege des Tieres wider.

 

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